Archiv für Juli, 2011

Da ist der Wurm drin!

Veröffentlicht: 20. Juli 2011 in Uncategorized

Es scheint überhaupt kein Ende zu nehmen. Facebook, Google Plus und andere soziale Netzwerke werden immer häufiger von geradezu riesigen Spamwellen überflutet. Es sind Fake-Postings, Fake-Links, Fake-Videos, Spam-Apps die man auf der Pinnwand und den Profilen der Freunde entdecken kann. Doch die Gefahr dieser Fakes scheint dabei von den meisten völlig unterschätzt zu werden und man hat das Gefühl, es kommen täglich zahlreiche andere dazu. Dahinter stecken, wie so oft, Cyber-Kriminelle, die an unsere Daten wollen. bild.de: Neue Spam-Welle nervt Facebook Gemeinde

Genau das Vorgehen steckt auch hinter dem Versprechen, Iphones, Markentaschen oder ähnliches umsonst zu bekommen. Wenn man nur genügend Leute zu dieser sogenannten „Veranstaltung“ einlädt, hat man ein Anrecht auf den Gewinn – Leichtgläubige Nutzer folgen dieser Aufforderung und erzeugen so einen Schneeballeffekt, mit dem sich die Spamwelle über das ganze Netzwerk verbreitet.

Hier ein Beispiel für eine solche „Veranstaltung“:

Quelle: mimikama.at: Facebook-Fehlermeldungen

Und natürlich wartet auf die Nutzer kein Gewinn, sondern teure Handyabos oder sogar Computerviren. Aber nicht nur das. Da viele User ihre Email-Adresse auf den Websites angeben, um zu gewinnen, wird das Verbreitungsgebiet der Spam  immer größer und die Spammaschinerie läuft. Donaukurier.de: Neue Spam-Welle auf Facebook

Neu sind neben den „Veranstaltungen“ die scheinbar heimlichen Videoaufnahmen mit Thematiken wie Sex, Pornografie, Gewalt, etc. Chip.de: Facebook-Porno Wurm legt persönliche Daten offen

Hier sieht man nur drei von einer unglaublich großen Anzahl an Fake-Videos. Beim Klick auf den Link wird man nicht nur auf die Seite des Anbieters weitergeleitet. Auf der eigenen Pinnwand erscheint das Video unter „xy gefällt ein Link“.

Quelle: mimikama.at: Facebook-Fehlermeldungen

Durch den Klick auf das Video gelangt man dann letztlich zu einem Link, hinter dem sich nur eine Website befindet, die einige Daten des Nutzers abgreift und diese dann nutzt, um den Porno-Scam wiederum weiterzuverbreiten

Das sind allerdings nur aktuelle Beispiele. Weitere Infos dazu und noch mehr datensammelnde Würmer und Trojaner in Form von Apps, Facebookseiten etc. gibts auch unter https://www.facebook.com/VirusWarnung

Und während man vor diesen sogenannten „Veranstaltungen“, Apps und was es sonst noch alles gibt, nur warnen und an den gesunden Menschenverstand appellieren kann, dass diese Versprechungen einfach völliger Quatsch sind, kann man sich gegen die Fake-Videos mit einem neuen Plug-In schützen. WOT soll uns schützen vor unsicheren Webseiten. WOT steht für Web of Trust und bewertet für uns die Webseiten nach Datenschutz, Jugendschutz…aber nicht nur das, auch selbst kann man hier aktiv werden und anderen Usern vor Webseiten warnen bzw. sie guten Gewissens weiterempfehlen. Farblich codierte Symbole helfen Ihnen, Online-Betrug, aber auch gefakten Links aus dem Wege zu gehen. Das heißt also, wenn man folgendes Video bei Facebook anklickt,

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dann landet man auf dieser Seite. Allein der Klick darauf hat zur Folge, dass man es bei Facebook teilt.

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Aber das Plug-In kann man nicht nur für das soziale Netzwerk und die dortige Spamwelle einsetzten:

Um vor der Spamwelle davon surfen zu können, gehört ein bisschen gesunder Menschenverstand und das ein oder andere technische Hilfsmittel. Das neue Plug-In ist sehr hilfreich, wie ich aus eigener Erfahrung berichten kann.

Runterladen kann man es sich unter:  http://www.mywot.com/

Ryan gefallen

Veröffentlicht: 12. Juli 2011 in Uncategorized

Früher pfiffen es die Spatzen von den Dächern, heute sind es die Internetuser, die im Netz zwitschern. Gerüchte, nicht bestätigte Tatsachen kursieren zu Tausenden im Internet. Auch Manchester United-Star Ryan Giggs musste das spüren. Kurz vor dem Finalspiel in der Champions League machte ein Gerücht über eine Sex-Affäre die Runde. Es geisterten beim Kurznachrichtendienst Twitter ein sogenanntes Tweet herum, das den Ehemann und Vater beschuldigte, fremd zu gehen. Und weil Ryan Giggs nun mal im Land der, meiner Meinung nach extremsten Boulevardmedien, lebt, in dem ein Promi keine im Gesetz festgehaltene Privatsphäre hat, anders als in Deutschland, versuchte er es auf dem einzigen Weg, den man in England gehen kann. Der Fußballer und Frauenschwarm versuchte anonym zu bleiben und die Affäre zu vertuschen, indem er eine sogenannte „Super Injunction“ richterlich erwirkte. Eine Art Maulkorb für die Presse und die britische Antwort zum Schutz der Privatsphäre der Stars. Spiegel.de : Twitter-Tratsch

Doch wenn es hier eine Möglichkeit gibt, um ihm ein Bein zu stellen, dann kann das nur durch das Internet passieren. Und so war es auch. Die Twitter-Community veröffentlichte über 75.000 Tweets über seinen Fehltritt auf der Plattform und fanden so einen neuen Weg zur Verbreitung der Daten. Gefunden werden konnten die Tweets unter: http://twitter.com/#!/injunctionsuper. Doch für Ryan Giggs, der sich sieben Monate lang mit dem Busenwunder Imogen Thomas vergnügte, hatte der Reputationsverlust der eigenen Daten im Netz schwerwiegende Folgen.

Durch die Veröffentlichungen im Internet und dem Abgeordneten John Hemming, der in einer Debatte im Unterhaus den Namen Giggs und seine Affäre eher beiläufig erwähnte und sich dazu folgendermaßen äußerte: „Es ist nicht machbar, 75.000 Menschen einzusperren, die Ryan Giggs auf Twitter genannt haben.“ Rp-Online.de: Abgeordneter outet Fußballstar Giggs

Damit galt der Fall Giggs als öffentliches Wissen, die Maulkörbe heruntergerissen und die Boulevardpresse Englands konnte sich auf ihn und seine Geschichte stürzen. Und das tat sie auch. Zeit.de: Ryan Giggs – überführt per Twitter

Strafverfolgung fast aussichtslos

Ryan Giggs verklagte, zum einen das Unternehmen Twitter zum anderen auch einige einzelne Twitter-User, doch zunächst liefen die Erfolgschancen der Klagen gegen null . Grund dafür ist die Rechtgrundlage Großbritanniens, die keinen Schutz der Privatsphäre vorsieht. Einzig das Brechen der „Super Injunction“ war für Ryan Giggs die Möglichkeit hat, gegen die Internetuser vorzugehen. Doch die Masse und der weltweiten Verteilung der Twitter-User machen eine Strafverfolgung fast aussichtslos. Allerdings will Twitter Giggs helfen, die Twitteruser zu identifizieren. Spiegel.de: Promi-Affäre: Twitter will tratschende Nutzer verraten

Sex-Eskapade verursacht Twitter-Krise

Doch mittlerweile gibt es auch für Giggs eine Möglichkeit, doch noch an sein Recht zu kommen. Eine kleine Gemeinde aus Nordengland klagte gegen Twitter und versuchte gerichtlich an die Identitäten mehrerer britischer Twitter-Nutzer zu kommen. Ein  Blog namens „Mr. Monkey“ führte zu diesem Rechtsstreit. Hier soll ein Gemeinderatsmitglied mehrere Politiker und Mitarbeiter des Bezirks diffamiert haben. Und es folgte die Überraschung: Die Behörde bekam recht. Es soll es sich um den ersten Fall handeln, in dem Twitter die Daten seiner Nutzer herausgeben musst und nun kann wegen übler Nachrede angeklagt werden. Netzwelt.de: Twitter gibt Daten an Behörde weiter

Sogar die Nutzungsbedingungen der Internet-Plattform Twitter sprechen für Giggs. Demnach kann eine in Großbritannien lebende Person zur Verantwortung gezogen werden, wenn sie mit einem Tweet gegen eine „Super Injunction“ verstößt. Und auch das britische Gesetz stützt diese. Auch das spricht für einen Erfolg Giggs‘.

Doch dass es zu zig Tausenden Prozessen kommen wird, scheint unwahrscheinlich. Denn wenn die Twitter-User nicht aus Großbritannien stammen, sondern weltweit verteilt von ihren Computern die Nachrichten abgeschickt haben, ist eine Vollstreckung der Strafen nahezu unmöglich. Und dann erweist sich das Internet und die Kurznachrichten-Plattform Twitter am Ende möglicherweise doch als ein Raum, in dem keine Gesetze einzelner Länder einen Wert haben. Und dieser Fall ist nur ein Beispiel für die Macht sozialer Netzwerke.

Und hier noch einige Worte von Ryan Giggs selbst:

Und noch eine interessante Info zum Schluss:

Die Klagen gegen Twitter, die User und das große Aufsehen schadete Giggs eher, als dass sie ihm geholfen haben. Das alles hatte zur Folge, dass der Namen Giggs und seine Affäre in zahlreichen anderen Tweets zur Sprache kamen. Man spricht hierbei auch vom  Streisand-Effekt. Barbara Streisand wollte eine Luftaufnahme ihres Hauses aus einer Bildergalerie im Internet klagen. Dadurch interessierten sich die Internetuser zunehmend für das Bild, verlinkten es, kopierten es auf andere Webseiten. Schätzungsweise passierte dies erst, als Barbara Streisand durch eine Klage gegen den Betreiber der Internetseite, auf der die Bildergalerie zu sehen war, die Öffentlichkeit aufmerksam machte. Erst dann wurde dieses Bild interessant. Möglicherweise wäre es vorher in der Masse der Bilder untergegangen. Spiegel.de: Britisches Presserecht Twitter widersetzt sich Knebelverfügung